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Spionage

Tags darauf nahmen wir die Fähre und begaben uns wieder zurück ans Festland nach Bodø. Da befand sich zu den Zeiten des kalten Krieges ein wichtiger Stützpunkt der NATO. Von dort starteten jeweils die berühmten U2-Spionageflugzeuge nach Südkorea, um dazwischen ein paar Föteli von ein paar geheimen Sowjeteinrichtungen zu machen. Die nicht minder berühmte irische Rockband mit demselben leicht merkbaren Namen hat sich übrigens denselbigen von diesem Flugzeug ausgeliehen. Im nationalen norwegischen Luftfahrtsmuseum in Bodø kann man sich eine originale U2 anschauen.

Etwas weiter unten in 861973_40_Trondheim.jpg (31472 Byte) Trondheim – der zweitgrössten Stadt Norwegens – trennten sich dann R.’s und meine Wege endgültig. Er nahm den Zug nach Stockholm und den Flieger heim, ich nahm den Wagen und fuhr damit nach 404983_03_Lillehammer.jpg (19751 Byte) Lillehammer, der Olympiastadt 1994, wo es zwei olympische Medaillen für Sportler aus meinem geliebten Heimatdorf Einsiedeln gab! (Silber für Urs Kälin im Riesenslalom, Bronze für Andreas Schaad im Teamwettkampf der nordischen Kombination.) Alle Olympia-Resultate findet man übrigens unter http://www.olympics.com.

Die Sportanlagen dort sind ziemlich beeindruckend. So habe ich z.B. die Olympiaschanze 404983_24_Schanze.jpg (21876 Byte)erklommen404983_28_Schanze.jpg (17506 Byte), einen Blick ins Langlaufstadion geworfen, und das olympische Museum in der Eishockeyhalle besucht. Die interessanteste Stätte allerdings habe ich nicht gefunden – eine komplett unterirdische Eishalle, weit drinnen im Berg gelegen. Dagegen habe ich die Eiskunstlaufhalle 50 Kilometer weiter südlich in Hamar besucht. Die Halle wurde in Form eines umgedrehten 438564_02_Hamar.jpg (23234 Byte) Vikingerbootes gebaut – ziemlich eindrücklich.

Den nächsten Stopp legte ich in der Hauptstadt ein, auch 438564_37_Oslo.jpg (21746 Byte) Oslo genannt. Dort hausen rund ein Viertel aller Norweger, darunter auch der König mit Family. Der Königspalast438564_13_OsloPalast.jpg (27701 Byte) ist recht bescheiden, wenn man ihn mit den Behausungen anderer Berufskollegen in Europa vergleicht. Die englischen Royals z.B. haben sehr viel mehr Volksvermögen in ihre Bauten investiert als ihre norwegischen Verwandten. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass sich einige schweizerische CEO’s weigern würden, ihre Büros in dieser lausigen Hütte einzurichten.

Ansonsten ist Oslo eher ein grosses Dorf als eine Grossstadt, und es ist immer viel los. Das Autofahren ist teuer, da einem ständig irgendwo eine Mautstelle im Wege steht. Aber die norwegische Kapitale ist definitiv einen Besuch wert.

Da Oslo ganz am südöstlichen Ende Norwegens liegt, führte mich mein Weg schon bald wieder nach Schweden, genauer nach Göteborg. In diese Stadt wollte ich unbedingt, nur schon wegen dem Namen: 007277_11_Goeteborg.jpg (15318 Byte) Göteborg, die Stadt der Götter. Ob diese Übersetzung korrekt ist, weiss ich nicht. Götter habe ich jedenfalls keine angetroffen – nicht einmal einen Halbgott oder wenigstens einen Heiligen oder sowas. Die Chance, in einem Einkaufszentrum gleich beim Bahnhof einen alten Schulkameraden zu treffen, mit dem man 10 Jahre lang zusammen die Schulbank gedrückt hat, aber den man seither fast nie mehr gesehen hat, obwohl man im gleichen Dorf wohnt, ist viel grösser als die Chance, in Göteborg oder anderswo auch nur einen kleinen Halbgott zu treffen. Der alte Schulkamerad hört übrigens heutzutage auf den Namen Erich Kälin, früher hiess er aber „Güggi“, da seine Eltern in ihrem Restaurant „Güggeli im Chörbli“ verkauften bzw. heute immer noch verkaufen.

Noch schwerer zu finden als Halbgötter sind in Göteborg übrigens Telefonkabinen. Seit die Schweden grossmehrheitlich mit Handys ausgerüstet sind, werden die altertümlichen Kabinen ausgemustert und verschrottet, und der handylose Tourist sucht verzweifelt die ganze Stadt nach einer Kabine ab. (Hätte er die Hotelrezeption gefragt, hätte er die Kabine gleich nebenan in zwei Minuten gefunden...)

Das allerbeste an Göteborg war das Hotel. Nach diversen Übernachtungen im Zelt und in kleinen Hütten auf Campingplätzen leistete ich mir mal wieder ein wenig Luxus. Ich nahm mir eine der besten Absteigen am Platz, das „Elite Plaza“. Das ist ein Hotel mit einem Typ mit weissen Handschuhen vor dem Eingang, der Dir die Autoschlüssel aus den Fingern zerrt, um den Karren umgehend in die exklusive Parkgarage zu kutschieren. Und beim Abreisen kriegt man den Wagen gereinigt wieder zurück! Wow! (Anmerkung an meine Bosse: Sowas könnte man doch auch bei der Profidata einführen...?!?)

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Letzte Änderung am 29. Dezember 2008.

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