Homepage
Nach oben

Musikkrise

In diesem Zusammenhang sollte ich wohl auf das grösste Problem eingehen, das wir auf unserer Reise antrafen: Die Musik.

Wenn man in ein grosses Land mit weiten Strassen bereist, dann sollte man seine Ohren mit wohlgeordneten, harmonischen und abwechslungsreichen Klängen versorgen. Das hält einen bei Laune und vermeidet beklemmende Stille im Auto, wenn einem mal der Gesprächsstoff ausgeht, was nach an paar Tausend Kilometern schon mal geschehen kann.

Für dieses Problem gibt es verschiedene Lösungsansätze:

1. Autoradio
Ist in der Schweiz die erste Wahl. Von morgens früh bis abends spät wird man durch je nach Sender mehr oder weniger wohlklingende Musik versorgt, eher selten unterbrochen durch berufsfröhliche Moderatoren.

In Skandinavien ist das genau umgekehrt. Die Moderatoren quasseln von morgens früh bis abends spät. Öfters liefern sich sogar mehrere Moderatoren wahre Redeschlachten in ihren unverständlichen Sprachen. Aber auch ein einzelner Moderator bringt einen 20-minütigen Monolog locker zustande. Ich habe nie rausgefunden, worum es bei dieser Dauer-Sprecherei ging. Vielleicht lästern sie über nervig-nörgelnde-schweizerische Touristen, oder sie besprechen Mel Gibson’s nackten Hintern in „Braveheart“ oder so.

Das Problem mit den quasselnden Moderatoren stellt sich übrigens nur, wenn man sich gerade in der Nähe einer Stadt befindet. Ansonsten empfängt man nämlich überhaupt keine Radiosender. Ganz im Gegensatz zum Mobiltelefonnetz: Handy-Empfang hat man immer und überall, egal ob man sich mitten in der Tundra oder 200 Meter unter der Meeresoberfläche in einem Unterwassertunnel befindet.

Aber es gibt noch weitere Lösungen:

2. MP3
Als wohl-vorbereiteter Tourist habe meine komplette CD-Sammlung durchforstet und alle brauchbaren Musikstücke in den Computer eingelesen, komprimiert und auf CD gebrannt. Auf diese Weise habe ich rund 700 Stücke auf 6 CD’s nach Skandinavien geschleppt – das sind über 70 Stunden Musik! Ausserdem hatte ich einen portablen MP3-Player dabei, und ein Verbindungskabel, um denselbigen an das Autoradio anzuschliessen. Doch dieser XXXXXXXXX (zensiert) Autoradio hatte keinen Eingang! 70 Stunden Musik für die Katz’!

Wenigstens hatte der Radio einen normalen CD-Player eingebaut:

3. normale CD’s
Glücklicherweise hatte ich noch 5 normale, selbstgebrannte CD’s dabei. Es gab eine CD mit Berner Mundart-Rock, eine mit ausschliesslich von Frauen gespielter Rockmusik, eine selbstzusammengestellte Bon Jovi – Best Of – Scheibe, die CD „Minor Earth Major Sky“ von a-ha, das ist eine meiner Lieblings-CD’s und ausserdem eine der Bands, die Reisekumpel R. am meisten hasst. Aber in Norwegen muss eine Scheibe einer norwegischen Band dabei sein. Und dann gab es da noch die bereits erwähnte Filmmusik.

Könnt Ihr Euch vorstellen, wie einem Polo Hofer auf die Nerven geht, wenn er zum15. Mal „Giggerig“ ist? Wenn er die 37. „Alperose“ pflückt, wird man muffig. Wenn Züri West zum 72. Mal ihre Herzen verschenken, dann wird man grantig. Und wenn Patent Ochsner zum 132. Mal in „Bäupmoos“ landen, dann wird man richtig sauer.

Das Musik-Problem konnten wir leider während der ganzen Reise nicht zufriedenstellend lösen.

Zurück Weiter


Letzte Änderung am 11. November 2008.

Für Kommentare und Anregungen gibt's das Guestbook
oder schreibt einfach ein Email an den Webmaster.